Raufereien und Dominanzverhalten

Allgemeines Ausdrucksverhalten / Aggressionen und Umgang

Rangordnungskämpfe (auch Raufereien genannt) werden auch unter erwachsenen Hunden ausgetragen.

Alle Hundehalter kennen das Verhalten von Hunden, die sich auf der Straße
begegnen. Jeder Hund versucht durch seine Körpersprache (z.B. Zähne
fletschen, Nackenhaare sträuben, erhobener Schwanz, eventuell knurren, usw.) dem anderen seine Dominanz zu demonstrieren. Es kann zu kleineren Rangeleien kommen, die bei richtiger Sozialisation keine ernsthafteren Folgen haben. Der Schwächere unterwirft sich dem Stärkeren und der Kampf ist beendet.

Bei falscher oder fehlender Sozialisation kann es zu folgenschweren,
blutigen Kämpfen kommen.

Ist der stärkere Hund nicht sozialisiert, so versteht er die
Unterwerfungsgeste des schwächeren Hundes nicht oder falsch. Er wird den
Kampf nicht beenden.

Hier ist auch die oft zitierte "Beißhemmung" zu nennen. Nach neuesten
Forschungen (Ziemen) handelt es sich keinesfalls um eine angeborenen
Verhaltensweise auf die man sich blind verlassen kann. Vielmehr handelt es
sich hier um ein komplexes Verhaltensmuster das nur in Kombination von
bestimmten Auslösereizen funktioniert und der Hund, im wesentlichen als
Welpe, muss dies erst lernen und mit ererbten Verhaltensweisen kombinieren.

Ist der schwächere Hund nicht sozialisiert, so kann er dem Stärkeren seine
Unterwürfigkeit nicht demonstrieren. Der Stärkere kann die Unterlegenheit
des Schwächeren erst durch dessen Unterwerfungsgeste erkennen. Deshalb kann sich hier fast ein endloser Kampf ergeben.

Leider ist bei der Begegnung zweier Hunde nicht leicht zu erkennen, ob und
welche Art von Kampf sich entwickeln wird. Beim Rangordnungskampf zweier gut sozialisierter Hunde sollte man nicht eingreifen. Sobald die Dominanzfrage
geklärt ist, beenden die Hunde ihre Rauferei selbst. Bei späteren
Wiedersehen wird sich normalerweise kein Kampf mehr entwickeln.

Bei bösartigen Raufereien sollte der Hundeführer einige Regeln beachten. Auf
keinen Fall sollte man versuchen, die Raufer durch Ziehen am Halsband zu
trennen. "Im Eifer des Gefechts" hat auch schon der ansonsten brave Hund
nach seinem Hundeführer gebissen. Eine Person alleine sollte nie versuchen,
zwei größere, raufende Hunde zu trennen.

Es empfiehlt sich, dass jeder Hundehalter seinen Hund an den Hinterbeinen
oder an der Rute vom anderen Raufer wegzieht. Dies gelingt am besten, wenn
beide Hundeführer gleichzeitig ziehen. Oft hilft es auch, wenn man den
Kontrahenten einen Eimer Wasser über den Kopf schüttet.

Sind Sie Besitzer eines kleinen Hundes, dann sollten Sie ihn bei den
Begegnungen mit anderen Hunden niemals auf den Arm nehmen. Sie gefährden dadurch sich selbst, da Sie den anderen Hund zum Hochspringen verleiten. Ihrem Hund geben Sie außerdem das Gefühl grenzenloser Stärke.

Ein spezielles Problem kann sich aus der Begegnung zweier läufiger Hündinnen ergeben. Vermutlich analog den Urverhaltensweisen eines Wolfsrudel bei dem die Alpha Wölfin zur Ranzzeit keine Nebenbuhlerin duldet und es hier im Wolfsrudel zu Vertreibungen aus dem Rudel kommt und sogar auch Kämpfe mit tödlichem Ausgang vorkommen, ist dies auch unter Hunden leicht möglich.

Dies ist eine besondere Form des Rangordnungskampfes, der nicht mit der
Unterwerfung des Schwächeren, sondern nur durch dessen Flucht endet! Daher ist hier besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit für Besitzer von Hündinnen angesagt.

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